Jörg Schüttauf als Otto Guericke, Christian Friedel als Willigis Ahlemann und Mathias Engel als Obrist von Falkenberg (vlnr ) bei der Hörbuchpremiere am 09.Mai 2015 im Dom zu Magdeburg

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Die Magdeburgische Hochzeit


Hörbuch

nach dem Roman von Gertrud von le Fort


„Der symbolreiche, 1938 erschienene, von der NS-Literaturgeschichte verschwiegene Roman vergegenwärtigt die Zerstörung Magdeburgs durch die Truppen Tillys, die aus zeitgenössischer Sicht sarkastisch als „Hochzeit“ bezeichnet wurde. Le Fort erzählt in diesem Spannungsfeld die Geschichte des Brautpaars Erdmuth Plögen und Willigis Ahlemann. Zentrale tragische Figur ist jedoch Dompfarrer Bake, der dem folgenreichen Irrtum unterliegt, die Glaubensspaltung der Christenheit mit weltlichen Mitteln erreichen zu können. Nur Geduld und bedingungslose Liebe indes führten zur Überwindung der Spaltung, so die christlich geprägte Botschaft der Autorin, die knapp 80 Jahre später eine beklemmende Aktualität aufweist. Auch aus diesem Grund gelang Regisseur Michael Bard eine wichtige Wiederentdeckung.

Plötzlich wird der Zuhörer zu einem der 4000 Geflüchteten, Gefechtslärm dröhnt durch das Kirchenschiff, vor dem geistigen Auge färben sich die Domfenster rot vom Feuer - Kopfkino pur. Dazu tragen auch die durchweg exzellenten Darsteller bei: Christian Friedel als grundehrlicher verzweifelter Willigis Ahlemann, Corinna Breite als Erdmuth Plögen, Matthias Engel als kalter, diabolischer Obrist Falkenberg und die vielen weiteren Beteiligten. Am Ende - als Worte nicht mehr reichen - Gesang: Susanne Bard mit Kerze inmitten der Zuschauer. Die Ehefrau des Dompfarrers Bake hat ihr fünftes Kind geboren, ein Symbol der Hoffnung.“ Volksstimme

„Unter der intelligenten Regie von Michael Bard mischten sich die live vorgetragenen Passagen mit solchen, die auf Video oder von der 6 CDs umfassenden Veröffentlichung eingespielt wurden, zu einer beeindruckenden Aufführung. Der gelungenen Musik von Jascha Heidicke, die klassische Elemente mit Ambiente versetzte, gelang es, zusammen mit den ebenfalls beeindruckenden Soundeffekten eine Stimmung im abendlichen Dom zu erzeugen, welche die Unmittelbarkeit der Ereignisse in die Gegenwart der Zuschauer versetzte. Auf einmal war sie erlebbar, die bedrückende Vorahnung, die schließlich in der nackten Angst um das eigene Leben mündete. Auf einmal war der Dom wieder im 17.Jahrhundert angekommen und der aktuelle Domprediger Quast verwandelte sich akustisch in Bake, seinen Vorgänger von damals. Gerade das macht diese Geschichte authentisch, wenn die Räte von damals von den Politikern von heute (Polte, Trümper) verkörpert werden. Natürlich waren die Hauptrollen mit exzellenten Sprechenden wie Christian Friedel, Corinna Breite oder Matthias Engel, Jörg Schüttauf, um nur ein paar zu nennen, besetzt. Diese Mischung von Menschen - Laien und Profis -, die alle enge Beziehungen zum heutigen Magdeburg haben, in den Rollen der Bewohner oder Belagerer von damals macht auch einen Teil des Reizes dieses wirklich großen Projektes der Kammerspiele Magdeburg aus. Aber alles zusammen und immer wieder die unglaubliche Atmosphäre des Domes machen daraus etwas wirklich Einzigartiges. Mit Verlaub, hier ist der Dom nicht eine Kulisse wie bei den jährlichen Theater-Open-Airs auf dem Domplatz, hier ist er gelebte Geschichte. So kann Theater, so muss Theater sein.“ - Magdeburg kompakt

„Zwei Jahre dauerte das Projekt, denn es lesen insgesamt 47 Frauen und Männer. Mit einer zweistündigen szenischen Lesung im voll besetzten Dom erfuhr das Hörbuch in der Nacht zum 10. Mai seine Präsentation. - Von der Kanzel, hell angestrahlt, sprach Domprediger Giselher Quast vom protestierenden und triumphierenden Magdeburg. Um später im Dom mit 4000 verängstigten Menschen wie in einem Schiff, umtost von Feuersbrunst, auf Erlösung zu hoffen. - Die Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Krieges um Macht und Glauben, in dem Magdeburg am 10. Mai 1631 zerstört wurde, ist erschreckend aktuell.“
Mitteldeutsche Kirchenzeitung

Die „Magdeburgische Hochzeit“ von Gertrud von le Fort im Magdeburger Dom zu inszenieren, führte zu einer Sternstunde, auch was die Umsetzung von Literatur anbelangt. Ein tragisches historisches Ereignis, von einer deutschen Dichterin einfühlsam dargestellt, am originalen historischen Ort, und das alles im Zusammenhang belasteter und belastender Gedenktage! Man kann Ihnen nur gratulieren!“
Renate Krüger - freie Autorin aus Schwerin 

„Aller herzlichste Glückwünsche zu ihrem beeindruckenden CD-Erfolg …. ich finde das Hörbuch großartig!“
Dr. E. Münzebrock - Gertrud von le Fort Gesellschaft München


Und hier kann man das Hörbuch bestellen:


                                                    Verlag ost-nordost